Freitag, 3. März 2017

Digitalisierung - Andreas Franken im IHK-Interview

Im IHK-Interview erklärte Andreas Franken in der März-Ausgabe des Wirtschaftsspiegel zum Titelthema "Digitalisierung", dass die Vorteile der Digitalisierung für mittlere und kleinere Unternehmen leichter nutzbar seien als für Konzerne.

Herr Franken, laut der Studie „Transformationswerk Report 2016“, fehlt es in jedem zweiten Unternehmen an einer übergeordneten Strategie für die digitale Transformation. Woran hakt es typischerweise, vor allem in kleineren und mittleren Unternehmen?

ANDREAS FRANKEN: Am verfügbaren und geeigneten Personal. Dort müssen sich sehr wenige um sehr viel kümmern. Quasi nebenbei müssen sich die Manager und Mitarbeiter neben dem Tagesgeschäft auch mit der Strategie, neuen Technologien und der digitalen Transformation befassen. Vom Tagesgeschäft getriebene Manager sind zu einem proaktiven Handeln aber oftmals nicht in der Lage und reagieren stattdessen nicht selten viel zu spät.

Welche Geschäftsmodelle werden mangels Wettbewerbsfähigkeit ganz vom Markt verschwinden, weil digitale Wertschöpfung kaum oder gar nicht vorgesehen ist?

FRANKEN: Beispiele für die These vom Verfallsdatum für Geschäftsmodelle gibt es en masse und betreffen alle Branchen. IT, Internet und E-Commerce haben auch früher schon alte Geschäftsmodelle verschwinden und neue Wertschöpfungskonfigurationen entstehen lassen. Neue Technologien wie das Internet der Dinge und Künstliche Intelligenz sowie moderne IT- und Robotertechnologie in Verbindung mit Big Data und Cloud beeinflussen alle Branchen, weil derzeitige Produktions-, Verwaltungs- und Vermarktungsprozesse komplett neu entworfen und die menschliche Arbeitskraft zunehmend substituiert werden. Ich habe kein einziges Beispiel für ein Geschäftsmodell, welches hiervon nicht betroffen sein wird.

Wie machen Sie kleineren und mittleren Unternehmen Mut, die Digitalisierung jetzt anzupacken?

FRANKEN: Große Unternehmen ändern sich nur sehr schwer und halten oft am Gewohnten fest. Deshalb haben im digitalen Zeitalter gerade kleinere Unternehmen große Chancen. Neue Technologien werden oft als App in der Cloud und Big-Data-Technologien als externe Dienstleistungen angeboten, was viel Raum für die Kreation neuer und das Re-Design alter Geschäftsmodelle bietet. So wie man sich bei schwierigen juristischen oder steuerrechtlichen Fragen an einen Rechtsanwalt oder Steuerberater wendet, sollte man sich hinsichtlich einer strategischen Neuausrichtung im Zuge des digitalen Wandels auf eine spezialisierte Unternehmensberatung stützen. Am kostengünstigsten lassen sich Geschäftsmodelle natürlich mit eigenen Mitarbeitern optimieren. Diese Option setzt aber voraus, dass das Unternehmen über entsprechend qualifizierte und freie Mitarbeiter verfügt. Ein „Gut gemeint, aber schlecht gemacht“ bringt niemanden weiter.


Das gesamte Interview inklusive der von Andreas Franken gegebenen drei Tipps zum richtigen Einstieg in die digitale Transformation finden Sie im IHK-Wirtschaftsspiegel in der Ausgabe März 2017 auf Seite 17 oder im herauskopierten Auszug hier.

Den von FRANKEN-CONSULTING angebotenen QuickCheck Digitalisierung finden Sie hier.