Arbeitnehmer erfahren zumeist als Letzte, wenn Unternehmen bzw. Abteilungen geschlossen werden und sie ganz plötzlich „überflüssig“ sind. Dabei gibt es doch viele Hinweise, anhand derer auch für Arbeitnehmer recht frühzeitig erkennbar ist, wenn es mit dem eigenen Arbeitgeber bergab geht.
Ein Unternehmen, welches heute respektable Gewinne produziert, entwickelt sich als Folge einer Reihe von Fehleinschätzungen und daraus folgender Fehlentscheidungen schnell zu einem Durchschnittsunternehmen. Von dort aus geht es dann weiter in einen ertragsarmen Zustand. Hierbei sind die Vorboten der Verschlechterung zunächst kaum wahrnehmbar.
Arbeitgeber, die veränderte Rahmenbedingungen nicht ausreichend in ihren Planungen berücksichtigen und auch technologische Entwicklungen nicht zu ihrem Vorteil nutzen - kurzum, nicht ständig an ihrer individuellen Wettbewerbsvorteils-Basis arbeiten -, können sich in ihren Märkten nur noch über niedrige Preise behaupten. Mit (zu) niedrigen Preisen produziert man aber keine Gewinne.Um dennoch zu halbwegs akzeptablen Jahresabschlüssen zu kommen, sparen sich diese Arbeitgeber kaputt.
Aus der Abwärtsspirale kommt man kaum wieder raus
Da werden dringende Investitionen nicht durchgeführt, mit zu wenig Mitarbeitern dieselbe Arbeit erledigt und weitere Sparmaßnahmen vollzogen, die allesamt zu Lasten der Qualität gehen. Unzufriedene und überlastete Mitarbeiter produzieren mangelhafte Produkte und/oder Dienstleistungen, was wiederum zu unzufriedenen Kunden führt. Diese Kunden wenden sich vom Unternehmen ab, was die Ertragsbasis weiter belastet: So kommt man in eine abwärts führende Spirale.
Die Preise geraten weiter unter Druck, es wird immer schwieriger, Kunden zu halten und neue zu gewinnen, es müssen permanent Überstunden geleistet werden, ohne dass Neueinstellungen erfolgen, und der Krankenstand steigt. All dies wird vom Management damit begründet, dass man sich schließlich in einer „schwierigen Branche“ befindet.